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Schach

aktualisiert am 14.05.2019

RT 1.Mannschaft OberpfalzLiga 2018/2019

Hallo Schachfreunde, hier gibt es Informationen zu den Spielen der 1. Mannschaft der RT aus den letzten Jahren. Ebenfalls finden sich hier die aktuellen Links zu den Schachverbänden und deren Turnierordnungen sowie dem Ligamanager Bayerns und einige interessante Statistiken.
Frühere Spielzeiten können in der Tabelle unten ausgewählt werden.

Pavels' Saisonbericht 2018/2019

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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 9. Runde gegen Post-Süd Regensburg II (H)   *
* Datum:    07.04.2019  9:00                  *
* Ort:      RT-Halle                          *
* Endstand: 3.5 : 4.5                         *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11NovakPavel23431HeilDietmar199210
24Abu-RishaOliver18553WernerHolger190901
37BassermannAndreas18304DepnerDaniel193801
48OsokinNikolaj17725LangensteinerMatthias195010
59BergthallerChristian19516SmekalRalf1827½½
616BlanckThorsten15887WltschekChristian181801
719PawlakKonrad 8RosenhammerBernd175301
820JaeckelPeter1489+-
Schnitt:1832Schnitt:18833.54.5

9. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Wegen drei Absagen wurden wir mit Ersatzspielern gerade so 8 Mann. Post-Süd ist aber nur mit 7 angetreten, sodaß Peter nur ein Zug zum kampflosen Sieg reichte, 1:0.

An den anderen Brettern wurde hart gespielt. Zweimal Grünfeld-Indisch (Christian mit Schwarz und Thorsten mit Weiß), zweimal Englisch (ich mit Schwarz, sowie Konrad), je einmal Holländisch (Oliver mit Weiß), Spanisch (Andreas mit Schwarz) und Französisch (Nikolaj mit Weiß).

Bei Christian war es lange ein Theorieduell, das mir aber für den Gegner besser erschien. Er konnte eine Druckstellung am Damenflügel ausüben, Christian suchte das Gegenspiel gegen die weißen zentralen Bauern.
Nikolaj spielte von Anfang an sehr unkonventiell und zweischneidig im abgetauschten Franzosen. Der Gegner wollte diese leichtsinnige Spielweise schon in der Eröffnung bestrafen und drückte auf der e-Linie gegen Nikolajs König. Doch Nikolaj fand ein taktisches Gegenspiel gegen den f7 Bauern, was ihm die Zeit gab die Entwicklung abzuschließen und sich etwas zu konsolidieren. Die Stellung war leicht besser für den Gegner.
In meiner Partie wiederholten wir unsere Partie aus der letzten Saison. Diesmal wählte mein Gegner die richtige Zugfortsetzung, sodaß die Stellung ziemlich geschlossen blieb. Somit kam das gegnerische Läuferpaar nicht richtig ins Spiel und ich suchte das Gegenspiel gegen das Bauernzentrum. Die Stellung war für mich leichter zu spielen.
Oliver machte sein typisches Spiel. Er reagierte gegen den holländischen Aufbau mit dem Fianchetto g3 und kontrollierte schön die Zentralfelder. Oliver verbrachte in der Eröffnung aber leider viel Zeit um die beste Fortsetzung zu finden. Das war für meinen Geschmack zu viel investiert.
Andreas bekam eine typische spanische Position. Der Gegner besaß das Zentrum, Andreas spielte am Damenflügel. Die Stellung war ziemlich ausgeglichen. Ich habe gesehen, daß sich Andreas wohlfühlte, der Gegner überlegte lang, um seine Figuren besser zu postieren.
In der Partie von Thorsten kam es ebenfalls zu einem thematischen Kampf der Ideen im Grünfeld. Thorsten besaß das Bauernzentrum, welches die gegnerischen Läufer beschossen haben. Die gegnerischen Drohungen erwiesen sich als stärker. Um keinen Bauern direkt zu verlieren, mußte Thorsten seinen Bauern e4 auf e5 vorrücken und somit bekam der Gegner das schöne Feld d5 frei für seine Figuren. Hier war es leichter für den Gegner zu spielen.
Konrad spielte seine erste Partie in der ersten Mannschaft. Er hat die Eröffnung gesund aufgelegt. Beide Seiten entwickelten sich korrekt. Der Gegner hat das Zentrum erobert, dafür bekam Konrad ein mögliches Gegenspiel am Königsflügel. Das hat er richtig erkannt und überführte dorhin seine Springer. Die Stellung blieb kompliziert.

In den nächsten 2 Stunden war es sehr spannend. Nikolaj spielte weiter erfinderisch. In taktischen Komplikationen opferte er eine Quali. Dafür waren die schwarzen Feldern um den gegnerischen König geschwächt und in einigen Varianten konnte Nikolaj die Quali zurückgewinnen. Sein Gegner verteidigte sich zuerst korrekt, behielt den Materialvorteil und wehrte den ersten Angriff ab. Hier habe ich es eher schlechter für uns gesehen.
Christian konnte den gegnerischen Druck am Damenflügel nicht richtig parieren. Er verlor 2 Bauern, in dem enstandenen Endspiel zog er am kürzeren Ende und stand eigentlich auf Verlust.
Andreas spielte weiter korrekt, später ließ er sich auf zweischneidige taktische Komplikationen ein. Er hatte einen schein-vergifteten Zentralbauern gewonnen, doch der Gegner rechnete die Variante um einen Zug weiter und gewann eine Figur. Dafür waren seine Figuren noch ziemlich gefesselt. Hätte er die Stellung koordinieren können, hätte er auf Gewinn gestanden.
Konrad spielte gut. Sein Gegner blockierte schliesslich das Bauernzentrum und stellte sich auf einen Angriff am Königsflügel ein. Dabei übersah er aber eine kleine Taktik und seine Königstellung wurde geöffnet. Konrad stand leicht besser, war aber leider vielleicht zu übermotiviert, stellte seinen Läufer zu passiv und rückte unnötig mit dem g-Bauern vor seinem König vor. Damit bekam der Gegner eine Zielschwäche und übernahm den Vorteil.
Mein Gegner war mit seiner Stellung sichtlich nicht zufrieden, verlor viel Zeit und stellte sich auf Defensive ein. Ich konnte seine Zentralbauern angreifen, der Gegner konnte diese noch halten. Ich entschied mich für die ungenaue Fortsetzung, in der der Gegner am Ende seinen schwachen schwarzfeldrigen Läufer abtauschen und somit etwas Luft gewinnen konnte. Ich versuchte weiter meine Figuren aktiv zu stellen, der Gegner bekam dafür Zeit um seine Figuren besser zu koordinieren. Meine Hoffnung waren die taktischen Möglichkeiten und die kommende gegnerische Zeitnot.
Thorsten mußte Probleme am Damenflügel lösen und auch die Drohungen am Königsflügel beachten. Er verlor einen Bauern und stellte sich auf schwere defensive Arbeit ein.
Oliver hatte die bessere Stellung erreicht. Leider war seine Zeit knapper geworden und er konnte keinen besseren Weg finden, als die Damen abzutauschen und auf der offenen d-Linie den Vorteil zu suchen. Der Gegner spielte aber richtig und nahm das Gegenspiel am Königsflügel an. Die Stellung war weiter angespannt. Zu diesem Zeitpunkt hat es im Ganzen nicht nach einen Sieg für uns ausgesehen.

Nach 3 Stunden kamen die ersten Entscheidungen. Konrad überzog leider die Stellung. Der Gegner nutzte Konrads offene Königstellung und die h-Linie und drang in die Konrads Reihen ein. Seine Figuren waren bei dem Angriff besser koordiniert. Zuerst gewann der Gegner den g-Bauern und später auch den f-Bauern. Konrads König mußte flüchten, doch weit hat er es nicht geschafft und wurde schliesslich im Mattnetz gefangen, 1:1.

Andreas Gegner konnte die Mehrfigur behalten, Andreas gewann aber noch einen Bauern. Die 2 Bauern für die Figur waren dennoch zu wenig, da die gegnerischen Figuren aktiver waren. Als der Gegner dem letzten Trick ausgewichen ist, mußte Andreas vor weiterem Materialverlust aufgeben, 1:2.

Danach konnte ich kurz vor der Zeitkontrolle gewinnen. Ich fand zwar nicht die direkte Fortsetzung, konnte aber in komplizierten Abwicklungen 2 Bauern gewinnen. Der Gegner fand die trickreichen Komplikationen, sodaß ich eigentlich ein für mich schlechteres Abspiel erwartet habe. Zum Glück übersah der Gegner die richtige Variante. Stattdessen verrechnete er sich, stellte Material ein und mußte aufgeben, 2:2.

Nach der Zeitnot gewann Nikolaj. In den taktischen Abwicklungen konnte er eine Quali gewinnen. Er ließ sich dann nicht mehr aus der Bahn bringen und führte die Partie zum Sieg, 3:2.

Christian hatte im Leichtfiguren-Endspiel 2 Bauern weniger. Er verteidigte sich tapfer und sein Gegner spielte nicht konsequent gegen Christians Bauernschwächen am Königsflügel weiter. Christian gelang es den gegnerischen a-Freibauern gewinnen und dabei auch die Springer abzutauschen. Am Brett blieben dann schwarzfeldrige Läufer und Königsflügel-Bauern. Dort hatte der Gegner weiter einen Bauern mehr, aber die 2 von Christian waren beide auf weißen Feldern, sodaß die Stellung remislich war. Christian verteidigte sich korrekt und hielt mehr oder minder problemlos das Remis, 3,5:2,5.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch in Führung. Doch in den restlichen 2 Partien lagen wir hinten.
Thorsten verteidigte das Endspiel mit Türmen und ungleichfarbigen Läufern mit Minusbauer. Die Stellung war aber schwer. Dem Gegner ist es gelungen seinen Freibauer bis auf b3 zu ziehen, unterstützt vom Läufer auf d5. Weiter konnte er den richtigen Plan finden, bündelte Thorstens Figuren und schob den b-Bauern weiter. Thorsten mußte letzlich seinen Turm für den Bauern opfern und die Partie kurz danach auch aufgeben, 3,5:3,5.

Als Letzter spielte wie gewohnt Oliver. In dem Endspiel übernahm der Gegner die Initiative am Königsflügel, konnte Mattdrohungen aufbauen und drang in Olivers Stellung ein. Olivers Figuren hatten es nicht geschafft, die f2 Schwäche zu verteidigen. Der Gegner schob seine Königsflügelbauern bis zur Dame. Für einen mußte Oliver seinen Springer abgeben. Dem Gegner ist weiter der starke f-Bauer geblieben und er führte die Partie damit auch zum Sieg. Enstand 3.5:4,5.

Eine Niederlage im letzten Spiel. Post-Süd II haben ihre Chancen ausgenutzt und verdient gewonnen. Für uns war heute maximal ein Unentschieden drin. Gute Kombinatorische Partie von Nikolaj. Tapfere Defensive von Christian. Ein bisschen glücklicher Sieg für mich. Eine vielversprechende Vorstellung von Konrad gegen seinen bisher DWZ besten Gegner.
Schwere Aufgaben für Andreas, Thorsten und Oliver. Am Ende ein dritter Platz in der Tabelle. In den letzten beiden Kämpfen ist uns leider das Schiesspulver ausgegangen. Schöne Sommerzeit.


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 8. Runde gegen SC Bad Kötzting II (A)       *
* Datum:    24.03.2019  10:00                 *
* Ort:      Gasthaus Fechter                  *
* Endstand: 3.5 : 4.5                         *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11SimetMartin22141NovakPavel234301
22NovacekKarel19253LießMarcus1956½½
34MühlbauerHans-Rainer18544Abu-RishaOliver185501
45KernLudwig18625SimonGünther185810
56MühlbauerWolfgang17087BassermannAndreas183010
68GrafEduard18168OsokinNikolaj177210
79OberbergerPeter173610ZollErich175101
811GogeisslChristian173514AlbrechtAndreas166510
Schnitt:1856Schnitt:18784.53.5

8. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Kötzting ist ziemlich in der Bestbesetzung angetreten, sodaß ein harter Kampf zu erwarten war. Wir waren von Anfang an aber unter Druck, hauptsächlich an den letzten Brettern, was auch die Eröffnungsphase zeigte.

Andreas A. am letzten Brett spielte gegen Katalanisch. Er wählte das frühe b5 um den weißen Vorstoß c4 zu erschweren. Der Gegner reagierte mit b3 und setzte c4 doch durch. Die Stellung aus der Eröffnung war etwas gedrückt für Andreas, aber nichts dramatisches.
Am Nebenbrett spielte Erich mit Weiß gegen Sizilianisch. Er hat typisch seine Figuren entwickelt und wartete auf den gegnerischen Fehler. Die Stellung war ausgeglichen.
Nikolaj wählte mit Schwarz eine Nebenvariante von Cambridge-Springs. Er gab das Zentrum dem Gegner, dafür machte er am Damenflügel Druck. Die Stellung war auch ausgeglichen.
Andreas B. entschied sich für die moderne italienische Partie. Beide Seiten entwickelten sich gesund. Günther spielte Franzözisch. Sein Gegner war sichtlich vorbereitet, da er die Eröffnungszüge schnell spielte.
Oliver wählte eine ruhige Ungarische Variante. Hier haben beide Gegner die Entwicklung korrekt abgeschlossen.
Marcus spielte gegen einen geschlossenen Sizilianer. Beide Seiten rochierten kurz, Weiß hatte das Zentrum mit e4 und f4 Bauern besetzt, Marcus hatte dagegen ein gutes Figurenspiel. Das Spiel war gleich.
Ich wählte für den gegnerischen Sizilianer-Najdorf Aufbau eine ruhige Variante. Der Gegner wollte einen offenen Kampf haben und entschied sich gleich für Komplikationen. Ich versuchte meinen Entwicklungsvorsprung ausnutzen.

In der zweiten Spielstunde haben sich unsere Aussichten leider verschlechtert. Nikolaj gewann zuerst einen vergifteten Bauern, seine Figuren wurden dafür in die Passivität gezwungen. Er mußte eine Figur für 2 Bauern abgeben, aber die schwarzen Feldern im Zentrum besaß der Gegner, sodaß Nikolajs 3 Bauern für die Figur keine ausreichende Kompensation waren. Der Gegner stand viel besser.
Andreas A. konnte die Stellung am Damenflügel nicht vereinfachen, seine Figuren hingen dort in der Luft. Der gegneriche Katalan Lg2 hat den Agriff am Damenflügel regiert.
Erich spielte weiterhin schnell, der Gegner ließ sich aber nicht einschüchtern, reagierte korrekt und genoß mehr freie Felder.
Andreas B. drückte am Königsflügel durch das typische Manöver Sh4-Sf5. Dies wollte sein Gegner verhindern und wehrte sich kombinatorisch, aber zweischneidig . Andreas opferte konsequent eine Figur für 2 Bauern und Angriff gegen den offenen König. Hier hat es gut ausgesehen.
Günthers Stellung war sehr kompliziert, eine typische Abwicklung im Franzosen. Hier hatte ich eigentlich nur mit 2 Resultaten gerechnet, Sieg oder Verlust. Doch später konnte Günther Remis forcieren, aber da wir hinten lagen, mußte er weiter spielen.
Oliver versuchte im Zentrum einen Vorteil zu erspielen. Der Gegner hatte seine passiven Figuren abgetauscht, so es zu einer Stellung kam, in der Oliver mehr Raum hatte, aber die gegnerische Figuren hatten schöne Vorposten im Zentrum bekommen. Oliver war mit dem Verlauf nicht zufrieden.
Marcus Gegner spielte taktisch und wollte Marcus mattsetzen. Er opferte zuerst einen Springer, wofür er einen starken Angriff bekam. Kurz danach opferte er noch eine weitere Figur, mit dem Ziel Marcus Abwehrspringer zu beseitigen. Marcus musste hier die richtige Verteidigung finden.
Ich konnte den Entwicklungsvorsprung umsetzen, somit blieb der gegnerische König im Zentrum und meine Figuren hatten ein besseres Zusammenspiel.

In der dritten Stunde verlor Andreas A. In den taktischen Abwicklungen konnte er seine Stellung nicht mehr halten und verlor Material, 0:1.

Dann glich noch Erich aus. Sein Gegner stand die Mehrheit der Partie einfach besser und baute später einen starken Freibauern auf d3. Erich hatte seinen Springer auf f5 postiert. Aber alleine konnte er nichts ausrichten. Der Gegner hat allerdings die kritische Stellung nicht erahnt und verlor er seinen Vorteil. Erich konnte sogar die Initiative übernehmen und seine Figuren tanzten um den gegnerischen König. Um Matt abzuwehren, mußte der Gegner seine Dame für Erichs Springer abgeben. Danach war es für Erich leicht, 1:1.

Nikolaj verlor später. Seine Bauern waren nicht stark genug und der Gegner ist in Nikolajs Stellung eingedrungen, was das Ende bedeutete, 1:2.

In der vierten Stunde verlor leider Andreas B. Seine Opfer ala Tal waren vielleicht nicht ganz korrekt, aber der Gegner war in die Defensive gezwungen. Doch er fand die richtige Verteidigung und wich in eine Abwicklung aus, wo Andreas Turm und 2 Bauern gegen L+S gewann. Der gegnerische König war weiter offen, also waren alle Trümpfe auf Andreas Seite. Die Stellung war auch gewonnen, leider vergaß Andreas seine Uhr zu drücken, verlor damit Zeit und am Ende in Zeitnot verspielte er dann die Partie, 1:3.

Ich konnte vor der Zeitnot gewinnen. Meine Figuren hatten ständig gute taktische Möglichkeiten bekommen. Ich tauschte meinen c2 Bauern gegen den gegnerischen h7. Somit hatte ich auf die Dauer einen möglichen h-Freibauern. Der Gegner tauschte ein Turmpaar, aber seine restlichen Figuren hatten nicht harmoniert. Ich konnte schliesslich Material gewinnen, 2:3.

Kurz danach über schritt Günther die Zeit. Die Stellung war am Ende schon verloren, aber nach dem Partieverlauf war das Ergebnis ein bisschen hart, besonders da er trotz extremer Zeitnot zwischenzeitlich noch eine Gewinnstellung erreicht hatte. Günther hat heute die Partie sehr ernst genommen und sich viel vorgenommen, leider hat es diesmal nicht gereicht, 2:4.

Nach der Zeitnot haben dann noch Oliver und Marcus gespielt. Marcus fand nicht die computermäßige Verteidigung. Er versuchte menschlich den gegnerischen Angriff durch Damenabtausch zu eliminieren. Die Abwicklungen waren aber vorteilhafter für den Gegner. Am Ende enstand ein Endspiel Turm und zwei Mehrbauern gegen Marcus Läuferpaar. Der Gegner versuchte zuerst den Gewinnweg zu finden, aber Marcus spielte richtig. Bei diesem Kampfstand hat sich dann der Gegner schliesslich mit Remis zufrieden gegeben. 2,5:4,5.

Als Letzter spielte wie gewohnt Oliver. Er hatte einen Raumvorteil, aber die gegnerische Stellung war kompakt. Es wurden die Damen abgetauscht, später auch Läufer gegen Springer und es kam zu einem Springerendspiel mit 7 Bauern auf beiden Seiten. Die Stellung war remislich, doch Oliver kämpfte weiter und in der Zeitnot hat er dem Gegner immer neue Aufgaben gestellt. Schliesslich überschritt der Gegner die Zeit, 3,5:4,5.

Am Ende eine knappe Niederlage, aber die Kötztinger siegten verdient. Unser Sieg war heute nicht drin, mit etwas Glück maximal ein 4:4. Mit meiner Partie bin ich zufrieden.
Aber Erich gewann eher glücklich, wie auch Oliver. Dafür verlor Andreas B. unglücklich, wie auch Günther. Marcus kann mit Remis zufrieden sein. Andreas A. und Nikolaj verloren für meinen Geschmack zu leicht. Damit hat sich die Tabelle klargestellt. Wir können noch um Platz 2 in der letzten Runde kämpfen.


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 7. Runde gegen TSV Kareth-Lappersdorf II (H)*
* Datum:    24.02.2019  9:00                  *
* Ort:      RT-Halle                          *
* Endstand: 4.5 : 3.5                         *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11NovakPavel23431KlimpelThomas197810
23LießMarcus19563StrobelChristian197110
34Abu-RishaOliver18554KapplPeter193910
45SimonGünther18585MelcherMatthias1913½½
76BassermannAndreas18308LandstorferRaphael175210
87OsokinNikolaj17729GroßmannPhilipp191301
99BergthallerChristian195110RohrwildJürgen187301
1020ZollErich175113ZaunerJosef206201
Schnitt:1914Schnitt:19244.53.5

Die entscheidende letzte Partie an Brett 3 im Heimspiel gegen Kareth-Lappersdorf II

Spannende letzte Partie von Oli, der gewinnen muss 1 Spannende letzte Partie von Oli, der gewinnen muss 2

7. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Der Kampf war von Anfang an auf Messers Schneide. Und zwar an den hinteren Brettern.
Gleich zur Sache ging es bei Nikolaj. Sein Gegner wählte das seltene und auch minderwertige Rousseau-Gambit, e4 e5 Sf3 Sc6 Lc4 f5?! Nikolaj reagierte gut, erreichte einen Entwicklungsvorsprung und suchte seine taktischen Chancen.
Am Nebenbrett spielte Andreas Gegner das scharfe Max Lange Gambit. Andreas kannte sich aus und ist den ersten taktischen Tricks ausgewichen. Auch bei Christian kam es zu einer verwandten Variante von Max Lange im Zwei-Springer Spiel. Christian reagierte als Schwarz vorerst korrekt.
An anderen Brettern wurden eher ruhigere Eröffnungen gespielt. Im Verlauf der zweiten Spielstunde ist Nikolaj zu leichtsinnig in Komplikationen gegangen und musste 2 Figuren für Turm abgeben. Der Entwicklungsvorsprung ist verdampft, der Gegner schaffte es zu rochieren und übernahm die Initiative.
Erich spielte gegen Drachensizilianisch. Beide Seiten habe kurz rochiert, sodass ein positionelles Spiel zu erwarten war. Erich stellte seine Figuren leider rückwärts gewandt auf und verpasste auch seiner Bauernstruktur am Damenflügel einige Löcher. Der Gegner machte das Zentrum auf und besetzte die offenen Diagonalen. Später tauschte er die Damen ab, und fing Erichs Turm in seinem Figurenwirbel ein. Ohne Quali war die Stellung hoffnungslos.
Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt hat Christian in einer komplizierten Stellung eine Taktik übersehen und verlor ebenfalls eine Quali. Das Spiel wurde dann vereinfacht und es kam zum Endspiel T+L gegen L+S mit Bauern an beiden Flügeln. Hier konnten wir im höheren Sinne auch mit einer Niederlage rechnen. Die letzten 3 Partien waren so ziemlich schnell entschieden.

Doch zuerst sind wir in die Führung gegangen. Andreas fand eine trickreiche, aber zweischneidige Fortsetzung. Sein Gegner fand nicht die richtige Variante und hat sich in der Rechnerei verloren. Andreas ist es gelungen die Damen abzutauschen und somit war der gegnerische Angriff verblasen. Andreas stellte sogar selber einige taktische Fallen auf und in eine ist sein Gegner reingefallen. Andreas gewann durch Abzugsschach eine Quali und ein paar Züge danach auch die Partie. Eine erstaunliche Leistung von Andreas, gesundheitlich geschwächt aber taktisch besser aufgestellt, 1:0 nach 2 Stunden.

In der dritten Spielstunde gab zuerst Nikolaj auf. Die schwarzen Figuren speziell die Springer tanzten um Nikolajs König, als die Dame noch dazu kam, konnte der Gegner das Mattnetz stricken, 1:1.

Heute war Nikolaj taktisch schwächer. Gleich danach musste auch Erich aufgeben. Nach der ersten Quali, folgte noch die zweite. Der Gegner mit einem Mehrturm hatte keine Probleme zu gewinnen, Eine sehr passive Leistung von Erich. 1:2.

Die hinteren Bretter waren so klar erledigt. Danach konnte ich gewinnen. Mein Gegner spielte einen Igelaufbau auf den ersten zwei Reihen, sodaß ich das Zentrum besetzen und mich harmonisch entwickeln konnte. Doch die gegnerische Stellung war ohne große Schwächen. Die Bauern im Zentrum wurden später verzahnt, das Spiel war geschlossen, aber ich konnte die gegnerische kurze Rochade verhindern. Später gewann ich durch eine taktische Drohung ein paar Tempi, um meine Figuren umgzugruppieren. Der Gegner rochierte schließlich lang. Ich versuchte gleich die Bauern aufzuhebeln. Um die b- und c- Linien geschlossen zu halten, brach der Gegner die Bauernverzahnung im Zentrum auf. Ich konnte dieses dann öffnen und in den taktischen Komplikationen stellte mein Gegner Material ein, 2:2.

Christian kämpfte ohne Quali weiter, versuchte eine Festung zu bauen. Doch seine Bauern am Damenflügel waren zerrissen, der Gegner kasierte sie ab und zwang somit Christian zur Aufgabe, 2:3.

Wir lagen hinten, aber zu diesem Zeitpunkt sah es für uns in den restlichen Partien eigentlich gut aus. Günther hatte eine Figur mehr. Marcus spielte gut und Oliver suchte Kompensation für den verlorenen Bauern. Ich war für unsere Siegchancen sehr optimistisch. Es war aber noch ziemlich spannend.

Günther spielte eine schöne Partie. Von Anfang an hat er den Gegner unter Druck gesetzt und zwar auf beiden Flügeln. Der Gegner war überspielt und wollte sich durch ein Figurenopfer in Komplikationen retten. Günther kassierte diese ab, hat sich aber später in der taktischen Verwicklung verloren. Er konnte die Figuren nicht koordinieren und verlor die Figur zurück. Das entstandene Endspiel war dann ausgeglichen und das Remis ziemlich schnell vereinbart. Schade, hier war Günthers Konzentration unzureichend. 2,5:3,5.

Kurz vor Zeitnot siegte Marcus, entsprechend meiner Erwartungen. Er baute sich zuerst in der Eröffnung harmonisch auf. Im Mittelspiel hat er seinen Plan verfolgt, besetzte das Zentrum und hatte einfach das bessere Spiel. Der Gegner spielte ziemlich planlos, seine Figuren haben nicht harmoniert. Speziell das Manöver Da5, Dh5 war sehr vage. Damit hat der Gegner auf einen Angriff gehofft. Doch dieser war nur scheinbar und Marcus lehnte ihn leicht ab. Als sich der Gegner nicht mehr in der Stellung auskannte, versuchte er es mit der Brechstange und opferte eine Quali. Marcus ließ sich aber nicht einschüchtern und kassierte gnadenlos ab. In Zeitnot verlor der Gegner weiter an Material und gab dann auf, als er einzügig seine Dame einstellte. Schöne Leistung von Markus, der den Gegner klar überspielte und ihn fast bis an Grenze des Wahnsinns brachte. 3,5:3,5.

Als Letzter sollte unser Oliver den Kampf entscheiden. Er wählte für sich nicht die richtige Eröffnung. Der Gegner hatte einen Vorteil, da er alle Möglichkeiten für das Spiel im Zentrum, bzw. am Damenflügel hatte. Oliver suchte die Initiative und opferte einen Bauer, dafür konnte er etwas Raum am Königsflügel gewinnen. Alle Türme wurden über die offene e-Linie abgetauscht und der Gegner verteidigte seinen Mehrbauern.
Die Zeit wurde weniger und weniger, Oliver suchte seine Kompensation im Druck gegen den gegnerischen d4 Bauer. Und in der Zeitnotphase übersah der Gegner schließlich eine Taktik. Verlor zuerst den Mehrbauern und später auch einen weiteren. Nach der Zeitnot hat also Oliver den Vorteil auf seiner Seite. Er spielte aber nicht konsequent weiter und entschied sich die Damen abzutauschen. Das Endspiel mit Mehrbauer war für Oliver aber nicht so leicht. Der weiße Springer zusammen mit dem König blockierten Olivers Freibauer. Es wurde lange manövriert, der Gegner hoffte auf eine Festung und hat seinen a-Bauer vorgerückt. Das hat sich später aber als entscheidend gezeigt.
Oliver nahm das Risiko an und drang mit seinem König auf den Damenflügel vor. Dabei überließ er seine Bauern am Königsflügel dem gegnerischen Springer. Aber Olivers a-Bauer war sehr schnell und zusammen mit dem d-Bauern konnte er den gegnerischen König und Springer trennen und schließlich gewinnen. Eine kämpferische Leistung von Oliver, die auch sein Gegner nach der Partie fairer Weise anerkannte. 4,5:3,5.

Pfufff, war es am Ende knapp. Doch haben wir verdient gewonnen. Die hinteren Brettern haben entäuscht, aber die vorderen haben unsere Stärke gezeigt. In der Tabelle gehen wir somit an Kareth vorbei und hoffen auf Punktverlust(e) von Burglengenfeld. Natürlich sollten wir unsere letzten zwei Kämpfe auch gewinnen. In einem Monat sind wir in Kötzting zu Gast.

Die Chancen auf ein Aufstiegswunder sind gestiegen - der Himmel strahlt nach dem Match


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 6. Runde gegen SV Oberviechtach (A)         *
* Datum:    03.02.2019  9:00                  *
* Ort:      Pfarrheim Zum Bahnhof             *
* Endstand: 5 : 3                             *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11ZinklAndreas20461NovakPavel234301
22ZinklWolfgang19213LießMarcus195610
33RuhlandJohann18804Abu-RishaOliver185501
44NajjarJohannes18845SimonGünther1858½½
56KühnerAndreas17898OsokinNikolaj177201
67HilburgerJohannes17709BergthallerChristian195110
79BaumerJohannes174910ZollErich175101
820ZwackJosef139813PfeifferJoerg1688½½
Schnitt:1804Schnitt:189635

Nach dem Spiel im Schneechaos in Oberviechtach

Erich nach dem Match in Ovi beim Auto ausgraben Kaum einer hat's wetterbedingt zurück in das Stammlokal Linde geschafft

6. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Bedingt durch das Schneechaos an diesem Tag sind wird fast 20 Minuten zu spät angereist. Dem Gegner gehört unser Dank, dass er fairer Weise den Zeitvorteil nicht beansprucht hat. Somit hat der Kampf um ca. 9:25 angefangen.

Die ersten 2 Stunden waren eher friedlich verlaufen, was auch an den Eröffnungen lag. Es wurde 3x Englisch und 2x Spanisch gespielt. Für ein bisschen Aufregung sorgte Erich zu Beginn, der sich gewundert hat, ob die Uhr richtig eingestellt war, da er seiner Ansicht nach keinen Zeitbonus bekam. Eigentlich hat aber sein Gegner auch ziemlich schnell gespielt, sodaß Erich sogar die schlechtere Zeit hatte, obwohl nur um 2 Minuten.
Erich hatte Weiß und spielte im Spanischen einen quasi Anti-Marshall. Die zentralen Bauern wurden rückständig, zuerst die Leichtfiguren und später auch die Damen abgetauscht. Es entstand ein Endspiel 2T+S gegen 2T+L mit 6 Bauern auf beiden Seiten. Durch die Abtäusche wurde die gegnerische Bauernstruktur am Königsflügel geschwächt. Das nutzte Erich und stellte dort seinen Springer auf den aktiven Vorposten.
Der Gegner hat verpasst schnell ein Gegenspiel zu starten und geriet mehr und mehr unter Druck. Erichs T+S haben wunderbar harmoniert. Zuerst gewann er einen Bauer, danach einen zweiten. Als der dritte folgte gab der Gegner in hoffnungsloser Stellung auf. Nach 2 Stunden sind wir somit in die Führung gegangen, 1:0.

Doch lange hat es nicht gehalten. Am Nebenbrett spielte Christian auch Italienisch/Spanisch, aber mit Schwarz. Der junge Gegner hat Christian das Spiel im Zentrum überlassen. Christian setzte d5 durch und glich problemlos aus. Kurz danach wollte er die Initiative übernehmen, aber wahrscheinlich zu riskant. Ein Zug wie h6 hätte das wichtige Feld g5 unter Kontrolle genommen. Dies nutzte der Gegner aus, spielte taktisch gut und baute Mattdrohungen gegen Christians König auf. Diese konnte Christian nur durch Bauernvorstösse retten. Dabei wurden aber die schwarzen Felder um seinen König anfällig und die unangenehme Fesselung auf der Diagonale a2-g8 kostete ihn schliesslich Material. Vor weiteren Verlusten musste Christian aufgeben. 1:1.

Nach 3 Stunden remisierte Jörg. Als Ersatzmann am letzten Brett spielte er mit Schwarz eine solide Eröffnung. Der Gegner war zu optimistisch um hat sich seine Bauernstruktur vor dem König schwächen lassen. Er hoffte auf ein mögliches Gegenspiel über die offene g-Linie. Es blieb schliesslich nur bei der Hoffnung, da Jörg keine taktischen Möglichkeiten zugelassen hat. Vielleicht aber hat er sich zu defensiv aufgestellt, anstelle taktisch das Zentrum aufzumachen und die offenen Linien zu besetzen. Der Gegner schaffte es sich zu koordinieren und stellte seine Figuren aktiv. Es wurde weiter manövriert, aber da es zu keinem Fortschritt auf beiden Seiten führte, wurde das Remis vereinbart. Wie die Kurzanalyse zeigte war die Schlussstellung immer noch vorteilhafter für Jörg. 1,5:1,5.

Danach wurden binnen 10 Minuten 3 Partien entschieden. Oliver spielte mit Weiss die Englische Eröffnung. Es hat sich lange nichts getan, da Oliver lange überlegte und ziemlich viel Zeit verlor. Er hatte den richtigen Plan gewußt, doch ist er nicht dazu gekommen, ihn umzusetzen. Stattdessen übernahm der Gegner das Spiel am Damenflügel und Oliver war in die Defensive gezwungen. Die Zeit war für ihn immer knapper, was der Gegner anscheinend ausnutzen wollte, um Oliver auszublitzen. Er opferte zuerst eine Figur und vertauschte dann aber die Züge. Oliver wehrte den Angriff erfolgreich ab, sodaß der Gegner noch zweite Figur investierte. Doch das war schon zu viel und Oliver siegte 2,5:1,5.

Günther am Nebenbrett mit Schwarz spielte auch gegen Englisch, er reagierte aber aggressiver und erreichte eine gute Stellung. Die weißen Figuren waren sehr verstreut entwickelt und vielleicht hätte Günther hier weiter konsequent spielen sollen, um mehr zu erreichen oder den Gegner zu Ungenauigkeiten zu provozieren. Stattdessen hat er sich normal entwickelt, der Gegner konnte seine Figuren koordinieren und so enstand eine gleiche Stellung. Es wurden weiter Türme auf der offenen e-Linie abgetauscht und später auch die Damen. Das Leichtfigurenendspiel war remislich, 3:2.

Ich spielte mit Weiß eine offene Partie. Der Gegner kannte sich in der Eröffnung gut aus, bis zum Mittelspiel hat er ziemlich schnell gespielt. Seiner Ansicht hätte Schwarz in der Stellung keinerlei Probleme haben sollen. Doch er spielte ein bis zwei lauwarme Züge und seine Stellung ist doch schlechter geworden. Ich konnte auf den schwarzen zentralen Feldern mit meinem Springer den gegnerischen weißfeldrigen Läufer dominieren und die gegnerischen Bauernschwächen angreifen. Der Druck stieg weiter und der Gegner versuchte sich durch Damenabtausch zu retten. Doch dabei mußte er einen Bauern geben und somit enstand ein hoffnungsloses Endspiel. Später habe ich das Spiel noch vereinfacht, konnte danach 2 Freibauern am Damenflügel bilden und bei 4 Türmen am Brett mußte der Gegner aufgeben, als die Bauern nicht mehr zu stoppen waren, 4:2.

Vor der Zeitnot entschied Nikolaj dann den Kampf für uns. Er spielte mit Weiß gegen Caro-Kann und wählte den Panov Angriff. Der Gegner tauschte sofort auf c4 und spielte gegen den Isolani. Die Stellung war ziemlich ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Nikolaj hatte für den Isolani ein gutes Figurenspiel und später besetzte er die offene c-Linie. Der Gegner verteidigte sich tapfer, tauschte paar Figuren ab und versuchte das Gegenspiel am Damenflügel zu finden. Es war ein offener Kampf, mit vielen taktischen Varianten. Nikolaj ist in die gegnerischen Linien eingedrungen und baute eine Batterie T+D auf der siebten Reihe auf. Der Gegner verteidigte den König nur mit dem Turm, während Nikolajs Dame mit dem Springer dessen König im Visier hatte. In der Zeitnotphase hat sich Nikolaj besser orientiert, sein Angriff war stärker und er gewann Material. 5:2.

Als Letzter spielte danach noch lange Marcus. Mit Schwarz spielte er gegen ein Vierspringer-Englisch. Sein Gegner hat sehr lange in der Eröffnung überlegt. Marcus hatte eine gute Stellung herausgespielt, mit kleinem Entwicklungsvorsprung und besserer Figurenaktivität. Der Gegner manövrierte sehr vage mit seiner Dame. Er gewann zwar kurzfristig einen Bauern, aber konnte diesen nicht lange halten. Marcus Figuren hatten ein gutes Zusammenspiel, das Alleine reichte aber nicht um einen größeren Vorteil zu erreichen. Dem Gegner ist es gelungen, seine passiven Figuren abzutauschen. Die Stellung verflachte, später wurden auch die Damen abgetauscht. Es kam zum Endspiel 2L gegen L+S mit Bauern auf beiden Flügeln. Marcus Bauern waren aber leider zu schwach und das gegnerische Läuferpaar hat das Brett unter Kontrolle gehabt. Der Gegner spielte richtig, gewann zuerst einen Bauern, später auch den zweiten. Er schob den a-Freibauer bis nach a7, wo Marcus seinen Springer opfern mußte und gleichzeitig auch aufgab. Entstand 5:3.

Ein erkämpfter Mannschaftssieg. Es war vielleicht ein 5,5 in Reichweite. Dafür hätte Jörg gewinnen müssen. Bei Marcus war es lange eine ausgeglichene Partie. Sein Verlust wurde durch Olivers Sieg kompensiert, der glücklich war. Gute Leistung bei Erich und Nikolaj. Mit meiner Partie bin ich auch zufrieden. Sichere Leistung bei Günther und Jörg. Christian kam diesmal nicht zu seinem Spiel. Marcus hat etwas Pech gehabt.
Die Tabelle bleibt an der Spitze unverändert. Doch die ersten drei, inklusive uns haben sich von dem Rest des Feldes ein bisschen abgesetzt. In der nächsten Runde spielen wir gegen den Tabellenführer, Kareth II. Die Saison geht in das letzte Drittel. Lasst sie uns weiter erfolgreich gestalten.


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 5. Runde gegen SG Saal-Riedenburg (A)       *
* Datum:    20.01.2019  9:00                  *
* Ort:      Saal 'Gasthof Zur Heide'          *
* Endstand: 4.5 : 3.5                         *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
12PalekMiroslav21711NovakPavel234301
24PalkovaKaterina20103LießMarcus195610
35BlodigReinhard20054Abu-RishaOliver184401
46SchmitzBjörn20005SimonGünther185801
57WeigertWilhelm18367BassermannAndreas183010
69SchmitzMarc18498OsokinNikolaj177210
714ReitingerAlfred 9BergthallerChristian195101
816HauerMoritz136710ZollErich1751½½
Schnitt:1891Schnitt:19133.54.5

5. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Der Kampf begann mit leichter Verspätung. Saal war nicht in der besten Besetzung, mindestens Brett 1 und 3 fehlten. Daher konnten wir gegen den aktuellen Tabellenersten auf Punkte hoffen, speziell an den hinteren Brettern. Der Kampfverlauf war aber bis zum Ende spannend.

In der ersten Stunde brachte uns Christian schnell in Führung. Im Seniorenderby hat er mit Weiss bewiesen, warum er zu den Besten Altmeistern der Oberpfalz gehört. Die Eröffnung war eher ruhig, was den Gegner vielleicht irritierte. Er versuchte schnell taktische Komplikationen am Brett zu bringen. Doch Christian rechnete einen Zug weiter und gewann Material. Der Gegner gab auf. 1:0.

In der zweiten Stunde verlor Nikolaj. Mit Schwarz spielte er gegen das Königsgambit eine für mich unbekannte Nebenvariante. Sein Gegner war überrascht und spielte zuerst solide. Die Eröffnung hat somit eine ausgeglichene Stellung gebracht. Nikolaj hat danach aus meiner Sicht unnötig seine Bauernstruktur geschwächt und manövrierte auch unglücklich mit seiner Dame. Dies nutze der Gegner, jagte die Dame und brachte dabei seine Figuren in Angriffspositionen. Der Ansturm auf Nikolajs König war dann schnell und schmerzlos. 1:1.

Einige Zeit danach endete Erichs Partie Remis. Er spielte mit Schwarz eine moderne Pirc Verteidigung. In Tschechien wird diese Eröffnung auch 'Dampfmaschine' genannt. Die schwarzen Figuren sind hinter den Bauern auf der sechsten Reihe eingekesselt. Falls es zum Spiel im Zentrum kommt, steigt der Druck im Kessel, dieser platzt und die schwarzen Figuren werden in das gegnerische Lager katapultiert, mit fatalen Folgen.
Dazu ist es aber nicht gekommen, der junge Gegner suchte keine Auseinandersetzung im Zentrum. Stattdessen hat er am Damenflügel gespielt. Die a-Linie wurde aufgemacht und alle 4 Türme abgetauscht. Erich hat die a-Linie dann dem Gegner kampflos überlassen, der Gegner konnte dies aber nicht ausnutzen, um Schwächen in Erichs Lager zu bilden. Es wurden weitere Figuren abgetauscht und in dem Endspiel 2L gegen L+S mit vielen Bauern auf beiden Seiten konnte kein Fortschritt erzielt werden. 1,5:1,5.

In der dritten Stunde wurden dann 4 Partien beendet. Zuerst musste Andreas aufgeben. Er spielte mit Weiss gegen Pirc, wobei der Gegner eine eher seltene Zugfolge mit schnellem Sc6 statt Rochade wählte. Andreas reagierte solide, liess keine Verwicklungen im Zentrum zu, machte die d-Linie auf und tauschte die Damen und gleich auch alle 4 Türme ab. Das enstandene Quasi-Endspiel war ausgeglichen, doch aus längerer Sicht leichter spielbar für den Gegner.
Andreas machte leider einige Ungenauigkeiten und schwächte einige Felder in seiner Stellung, welche der Gegner anvisierte. Um weitere Schwächen zu verhindern, musste Andreas in taktische Komplikationen ausweichen. Hier hatte er die schlechteren Chancen. Auch bedingt durch ziemliche Zeitnot kam dann der entscheidende Fehler. 1,5:2,5.

Den Ausgleich ezielte anschließend Oliver. Er spielte mit Weiss eine Partie aus einem Guss. Er fand den richtigen Plan in einer Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung. Zuerst besetzte er einen schönen Vorposten mit seinem Springer, welcher quasi den gegnerischen Damenflügel lähmte. Mit dem Entwicklungsvorsprung tauschte er später den Springer für den gegnerischen Hausmeister Lg7 ab. Dabei opferte er positionell einen Bauern, aber dafür wurden die zentralen Linien geöffnet. Oliver drang in die gegnerische Stellung mit den Türmen ein und fesselte seine Figuren. Danach war es leicht, den gegnerischen König ins Mattnetz zu zwingen. 2,5:2,5.

Ungefähr zur gleichen Zeit verlor Markus. Mit Schwarz spielte er Sizilianisch, seine Gegnerin wählte die Moskauer Variante mit schnellem Abtausch der weissfeldrigen Läufer. Markus entwickelte sich logisch, die Stellung war ausgeglichen. Später wurde die d-Linie geöffnet, die Gegnerin überliess diese Markus und startete den Königsbauernsturm. Markus suchte das Gegenspiel im Zentrum, dabei konnte er seine Figuren gegen den schwachen Bauern e4 organisieren. In dieser Phase verlor er leider irgendwo ein Tempo, da die Gegnerin bei ihrem Angriff schneller war. Markus König war in die Ecke gezwungen und seine Figuren mussten den schwachen Bauern f7 verteidigen. Das Ende habe ich nicht gesehen, aber in der Zeitnot war viel zu viel Taktik vorhanden, um kühlen Kopf zu bewahren und es geschah ein Fehler zu viel. 2,5:3,5.

Kurz vor Zeitnot gewann ich meine Partie. Mit Weiss entschied ich mich für eine Gambitvariante. Der Gegner musste sich länger an die richtigen Züge erinnern. Doch er spielte die richtige Fortsetzung und es entstand eine ausgeglichene Stellung aus der Eröffnung, mit Rochaden auf ungleichen Flügeln. Im Mittelspiel versuchte ich zuerst den starken gegnerischen Läufer abzutauschen. Dabei hatte ich auch Glück, dass mein Gegner eine für ihn vorteilhafte Taktik nicht sah. Danach konnte ich meine Figuren erfolgreich koordinieren und der Gegner entschied sich für einen falschen Plan. Ich war anschließend mit meinen Angriff auf den gegnerischen König schneller und konnte seine Figuren in die Pasivität zwingen.
Meine besser zusammenspielenden Figuren bekamen aktive Felder und nach einem Springerabtausch haben meine Türme die offenen Linien kontrolliert. In Zeitnot versuchte der Gegner die Stellung zu vereinfachen. Dabei öffnete er seine Königsstellung und ich konnte das Mattnetz erfolgreich stricken. 3,5:3,5.

Als Letzter spielte noch Günther. Mit Schwarz versuchte er den Gegner im Budapester Gambit zu überraschen. Doch er entwickelte sich korrekt. Im frühen Mittelspiel hat Günther verpasst das Gegenspiel am Damenflügel zu ergreifen. Danach musste er leider einen schwachen Bauern d6 in Kauf nehmen. Hier hatte ich eine lange Quälerei vom Gegner erwartet. Doch dieser wollte taktisch schneller siegen. Nachdem er den d6 Bauer gewann, wollte er einen starken e-Bauern dafür nutzen. Dabei liess er Günthers Dame seine Damenflügel Bauern abkassieren. Günther verteidigte sich gut und sah alle kritischen Varianten. In einer Abwicklung konnte er die Damen abtauschen.
Der gegnerische Druck verschwand und Günther hatte am Ende einen Mehrbauern. Das Endspiel war aus höherem Prinzip remislich. Der Gegner war aber vom Verlauf sichtlich enttäuscht und Günther sind durch die erfolgreiche Verteidigung Flügel gewachsen. Nach der Zeitnot wurden dann die restlichen Figuren abgetauscht. Das entstandene Bauernendspiel konnte keiner im Saal richtig bewerten, obwohl es am Ende einfach war. Günther zeigte gute Nerven und siegte schließlich. 4,5:3,5.

Am Ende ein Sieg. Man kann sagen letztlich ein glücklicher, auf der anderen Seite hat sich das Unglück aus der letzten Runde etwas kompensiert. Glanzpartie von Oliver. Gute Siege bei Christian und mir. Belohnter Kampfgeist und wichtiger Sieg in der Saison für Günther. Erichs stabile Vorstellung. Etwas Pech bei Markus. Andreas macht es nächstes Mal besser, ebenso auch Nikolaj.

Die Saison kommt nun in die entscheidende zweite Hälfte. An der Tabellenspitze ist noch nichts entschieden und ich hoffe wir werden dabei mitmischen!


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 4. Runde gegen SC Bavaria Regensburg II (H) *
* Datum:    16.12.2018  9:00                  *
* Ort:      RT-Halle                          *
* Endstand: 4 : 4                             *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11NovakPavel23433DechantGeorg2028½½
22GaydarPaul21234SchmahlStephan206301
33LießMarcus19565KanewskiJosef2011½½
44Abu-RishaOliver18447BunkWolfgang1989½½
55SimonGünther18589BrüllElias188310
67BassermannAndreas183011BornReiner1930½½
78OsokinNikolaj177212TassellPierre192701
810ZollErich175116JobstThomas176710
Schnitt:1934Schnitt:194944

4. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
In der vierten Runde kam die 2.Mannschaft von Bavaria zu uns. Ihre Aufstellung war fast die Bestmögliche und so war ein spannender Kampf zu erwarten.

Der Anfang war für uns leider suboptimal. Nikolaj am siebten Brett mit Schwarz spielte einen Mix aus Slawisch und Cambridge-Springs. Gleich in der Eröffnung hat er aber ein einzügiges Matt übersehen. Nach 30 Minuten waren wir somit in Rückstand 0:1.

Danach hat sich die Situation für lange Zeit beruhigt. Ich spielte mit Schwarz und wählte eine Nebenvariante im Pirc, der Gegner war aber nicht überrascht und reagierte korrekt und schnell. Ich versuchte später durch Komplikationen im Zentrum ein offenes Spiel zu starten. Dies ist mir nicht gelungen. Zwar gewann ich das Läuferpaar, aber die Stellung blieb mehr oder minder geschlossen.
Paul am zweiten Brett mit Weiß bekam eine solide Stellung aus der Eröffnung mit dem Maroczy-Aufbau. Er besaß das Zentrum und hatte ein leichteres Spiel. Sein Gegner wollte das Spiel über das Feld d4 weiterzuführen. Paul tauschte dort den gegnerischen Springer ab und ein schwarzer Bauer kam an seiner Stelle. Pauls Stellung war vorteilhaft.
Marcus am dritten Brett mit Schwarz spielte eine Art Grünfeld-Indisch Variante. Die Zentralbauern sind verschwunden, die Damen wurden danach auch abgetauscht. Die weißen Figuren übten einen stärkeren Druck auf Marcus Damenflügel aus und er mußte die richtige Fortsetzung finden um keinen Bauern zu verlieren.
Oliver an vier mit Weiß wurde in eine offene Partie überführt, in eine typische Isolani-Stellung. Oliver hatte ein aktives Figurenspiel.

Günther an fünf mit Schwarz spielte sein Franzözisch. Der Gegner wählte die geschlossene Variante und es kam auch zu einer typischen Stellung. Weiß besaß mehr Raum, aber das Zentrum war dicht und die einzige offene Linie war von beiden Seiten kontrolliert. Die Stellung war etwa gleich.
Am Nebenbrett wurde auch Franzözisch gespielt und Andreas entschied sich ebenfalls für die geschlossene Variante. Sein Gegner setzte aber anders als Günther fort und griff Andreas Zentralbauern gleich an. Das Zentrum wurde geöffnet, wobei der gegnerische König noch nicht rochiert hatte. Das hat vielleicht Andreas etwas provoziert und er opferte interessant eine Figur für 2 Bauern und direkten Drohungen gegen den schwarzen König. Hier war es sehr spannend.
Und am letzten Brett spielte Erich mit Weiß gegen Caro-Kann. Auch er schloß das Zentrum ab und der Gegner griff es schnell an. Die Stellung war ziemlich ausgeglichen und auch ruhig. Erich wollte mehr Aktion haben und opferte oder übersah eine taktische Verwicklung, bei der er eine Figur für 2 Bauern geben mußte, aber ohne Gegenspiel. Zu diesem Zeitpunkt hat es also nicht für uns gut ausgesehen.

Ungefähr nach 2:30 kam das nächste Resultat. Ich bekam ein Remisangebot, in einer Stellung, wo ich viel riskieren mußte, um weiter zu spielen. Schweren Herzens und nach Absprache mit Marcus habe ich das Angebot akzeptiert. Letzendlich habe ich in der Partie nichts erreicht, mein Gegner spielte gut und war mit Remis zufrieden, 0,5:1,5.

Kurz danach drehte Erich glücklicherweise seine Partie. Nach dem Figurenverlust, überführte der Gegner die Partie ins Endspiel mit einem Mehrspringer. Erichs Freibauern waren zwar gefährlich, aber es hat nicht ausgesehen, daß er sie nach vorne bringen kann. Erich mußte weiter noch die Quali geben, sodaß er einen ganzen Turm weniger hatte. Das Glück stand aber voll auf seiner Seite und irgendwo übersah der Gegner etwas und plötzlich haben sich Erichs Bauern in Bewegung gesetzt. Diese konnten dann nur durch die gegnerische Aufgabe gestoppt werden, 1,5:1,5.

Danach wurden drei Partien ziemlich simultan beendet. Zuerst brachte uns Günther in Führung. Sein Gegner hat sich in der geschlossenen Stellung nicht wohl gefühlt und versuchte die Initiative zu ergreifen durch ein Bauernopfer. Günther nahm dieses gerne an und kontrollierte die Partie. Auf der c-Linie wurden die Türme abgetauscht und Günther drückte am Damenflügel. Die weißen Springer fanden mit ihrer Dame kein Zusammenspiel, sodaß Günther Schritt für Schritt in die gegnerische Stellung eindrang. Der gegnerische Fehler auch bedingt durch hochgradige Zeitnot, ließ nicht lange auf sich warten und er stellte einen Springer ein, danach mußte er aufgeben, 2,5:1,5.

Parallel dazu hat Marcus seine Partie erfolgreich verteidigt. Er stand lange Zeit unter unangenehmen Druck am Damenflügel, ein weißer Turm konnte sich auf der siebten Reihe einnisten und es sah für Marcus nicht gut aus. Doch stellte er erfolgreich seine Gegendrohungen auf und zwang so den dynamischen Ausgleich. 3:2.

Noch vor der Zeitkontrolle erspielt Andreas auch das Remis. Nach dem Figurenopfer fand sein Gegner die richtigen Züge und konnte die ersten Drohungen abwehren. Er erzwang sogar den Damenabtausch und visierte einen Vorteil im Endspiel an. Seine Figuren waren aber nicht koordiniert und die Königsstellung war weiter offen. Andreas fand eine taktische Variante mit Überführung ins Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Hier war das Remis unabwendbar, 3,5:2,5.

Wir waren zu diesem Zeitpunkt sehr zufrieden, da die beiden Partien von Paul und Oliver für uns besser standen. Speziell Paul hatte eine gute Partie gemacht. Er gewann einen Bauern, tauschte die Damen ab und besaß einen starken Freibauern. Für diesen mußte der Gegner die Quali geben und Pauls Chancen auf den Sieg waren deutlich größer als die von Oliver.
Oliver hatte auch eine gute Partie gespielt. Er hat ziemlich instruktiv seinen Raumvorteil ausgenutzt, der gegnerische Damenflügel war unentwickelt. Später gewann Oliver einen Bauern, in gegnerischer Zeitnot hat er weiter kombiniert und gewann noch einen zweiten Bauern. Allerdings bekam der Gegner dafür einen aktiven Turm, tauschte die Figuren ab und gewann einen Bauern zurück. So entstand ein Turmenspiel 3 gegen 2 am Königsflügel, was eigentlich Remis war. Es wurde aber noch lange gekämpf. Nach 5:30 kam dann die Entscheidung. Oliver versuchte den Gegner zu beschwindeln, der behielt aber kühlen Kopf und hielt das Remis, 4:3.

Jetzt war es an Paul die gewonnene Stellung auch zu gewinnen. Er verpasste einige schnellere Wege zum Ziel, doch das Endspiel war weiter gewonnen. Es passierte aber etwas, womit keiner gerechnet hat. Paul dachte, er bekäme noch seine 30 Minuten Bonus für die 2. Zeitkontrolle und überschritt die Zeit. Ein richtiges Pech, anders kann ich es nicht beschreiben. Am Ende ein Unentschieden 4:4.

Wir hatten den Sieg auf den Brettern gehabt. Es wäre eine wirkliche gute Mannschaftsleistung gewesen. Leider hat uns das Glück im entscheidenden Moment verlassen. Die einzelne Leistungen waren gegen die starke Mannschaft hervorragend. Starke Leistung bei Günther, der erstmals in der Saison eine gesamte Partie am Stück zeigte. Glücklicher, aber kämpferischer Sieg für Erich. Erfinderische Defensive von Marcus, kreatives taktisches Spiel von Andreas, instruktive Isolani-Vorstellung bei Oliver.
Auch Paul hat die erste Partie seit längerer Zeit gut geführt. Etwas unzufrieden kann ich mit meiner Partie sein. Nikolaj erwischte einen Blackout. Wir hätten also verdient gesiegt. Schade.

Ich wünsche euch ein schönes Fest und guten Rutsch in das hoffentlich spielerisch glückliche Jahr.


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 3. Runde gegen Burglengenfeld (A)           *
* Datum:    25.11.2018  9:00                  *
* Ort:      Naabtalpark                       *
* Endstand: 3.5 : 4.5                         *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11PokrupaMarek20791NovakPavel234301
22SottPavel21264Abu-RishaOliver184410
33KoubaSeverin19085SimonGünther1858½½
45SchindlerThomas18357BassermannAndreas1830½½
56BöslSebastian18908OsokinNikolaj177210
67KollerReinhard20029BergthallerChristian1951½½
712SakinmazKadri162410ZollErich175101
813ForsterStefan155011PalamarMujo173510
Schnitt:1876Schnitt:18854.53.5

3. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Die Begegnung hat kurios angefangen, als wir überraschend mit neun Spielern in Burglengenfeld angekommen sind! Unser Benedikt ist in den 'falschen Zug' eingestiegen, als er sich entschied in Erichs Auto mitzufahren. Somit hatten wir, zum ersten Mal in meiner Klubgeschichte, beim Auswärtsspiel einen Fan auf unserer Seite.

Die ersten 2 Stunden haben leider nicht signalisiert, daß wir heute um Mannschaftssieg kämpfen würden. Mujo am letzten Brett mit Schwarz wählte Sizilianisch, der Gegner nahm auf d4 mit der Dame. Das hat Mujo anscheinend überrascht, da er sich nicht richtig orientierte und einige Tempi verlor, aber hauptsächlich vergaß er das Zentrum zu schließen. Das nutzte der Gegner und mit Entwicklungsvorsprung startete Er den Angriff gegen Mujos im Zentrum verbliebenen König.
Erich am siebten Brett mit Weiß spielte eine offene Eröffnung. Er machte einige von seinen typischen Zügen, wie f3, b3. Der Gegner hatte die bessere Bauernstruktur und stand besser. Christian am sechsten Brett mit Schwarz spielte gegen eine Art Englische Eröffnung. Der Gegner besaß das Zentrum, tauschte Christians Hausmeister auf g7, womit die schwarzen Felder um seinen König anfällig waren.
Bei Nikolaj am fünften Brett mit Weiß wurde Russisch gespielt und die Variante mit schnellem Damenabtausch. Hier war die Stellung ziemlich gleich, Nikolaj gab das Läuferpaar, um die h-Linie aufzumachen und dort Druck auszuüben.
Als Einziger stand Andreas am vierten Brett mit Schwarz deutlich besser. Er spielte gegen die Englische Eröffnung von Anfang an aggressiv und zwang den Gegner gleich zu tiefem Nachdenken, als Er den Angriff auf der h-Linie einleitete.
Günther an Brett 3, hat mit Weiß seinen geschlossenen Sizilianer gespielt. Hier kam es zur typischen Entwicklung und beide Seiten spielten an ungleichen Flügeln. Oliver daneben mit Schwarz spielte Franzözisch, Abtauschvariante auf e4. Seine Stellung war etwa passiver, aber ohne sichtlichen Schwächen. Oliver konnte den beginnenden Gegenangriff taktisch stoppen und die Stellung war ausgeglichen.
Ich hatte es als Weißer mit der gleichen Variante zu tun, entschied mich aber für eine andere Fortsetzung. Es entstand eine zweischneidige Stellung, in der ich mich wohl fühlte.

In der dritten Stunde kam es zu ersten Resultaten. Zuerst verlor Mujo. Seine Stellung war miserabel, der König im Zentrum gefangen und Bauernschwächen. Um direkt aus dem drohenden Mattnetz zu entweichen, mußte er 2 Bauern geben und weitere Figuren tauschen. Somit entstand ein hoffnungsloses Viertürme-Endspiel mit vielen Minusbauern. Als der Gegner 4 Bauern mehr hatte und Mujo keinen mehr, gab er auf, 0:1.

Danach hat Erich seinen klinischen Tod überlebt. Der Gegner konnte im Endspiel die Quali gewinnen. Doch Er war sich nicht sicher, ob die Stellung 2T gegen T+L gewonnen war. So entschied er sich für aktiveres Spiel, wo seine Türme den gefährlichen d-Bauern bis auf d2 unterstützt haben. Erich behielt aber kühlen Kopf, brachte seinen König zu dem Bauern und hielt die Stellung im dynamischen Gleichgewicht. Eigentlich war die Stellung remislich, doch der Gegner wollte mehr und spielte riskant. Dabei übersah er ein schönes Matt zur Freude Erichs, 1:1.

Der Kampf ging weiter. Aber wir wurden durch Nikolajs Handyklingeln aus unseren Gedanken gerissen. Es war eine unglückliche Story dahinter (siehe Schlußanmerkung), als sich die zweite Mannschaft erkundigt hat, wo Benedikt geblieben ist. Schade, da seine Stellung keineswegs schlechter war, 1:2.

in der vierten Stunde hat sich der Kampf dann zu unseren Ungunsten endgültig entschieden. Andreas spielte eine schöne Partie, er kombinierte im Stil von alten Meistern, opferte zeitweise bis zu einem Turm, bekam dafür einen starken Angriff gegen den gegnerischen König. Der Gegner konnte diesen letztendlich nur durch Materialrückgabe abwehren. Es entstand ein Endspiel D gegen T+L für Andreas. Er hat den Weg zum Sieg aber nicht gefunden und bevor der Gegner eine Festung aufbauen konnte, nickte er das Remisangebot ab, 1,5:2,5.

Christian kämpfte vorbildlich. Er konnte den ersten gegnerischen Angriff abwehren, dafür drang die gegnerische Dame nahe seinem König ein. Christian spielte weiter richtig, fand ein Gegenspiel, aktivierte seine Dame und erzwang das Remis durch Dauerschach, 2:3.

Es wurden dann nur noch die Partien an ersten drei Bretten gespielt. Günthers Partie war lange ausgeglichen, in Zeitnot hat der Gegner aber zu optimistisch reagiert und Günther ist im 41. Zug am Sieg vorbeigeschrammt. Der Gegner kassierte danach Günthers Freibauer und stand besser, doch das Endspiel war nicht leicht zu gewinnen. Bei einem Befreiungschlag am Königsflügel reagierte der Gegner dann nicht optimal und nach einer weiteren Ungenauigkeit war die Partie für Schwarz praktisch nicht mehr zu gewinnen und man einigte sich auf Remis, 2,5:3,5.

Oliver hielt die Partie lange offen und im Mittelspiel spielte er gut. Danach hat er aber seine Stellung überschätzt, tauschte die Figuren ab und hoffte auf ein sicheres Remis im Endspiel. Doch diese Entscheidung war zu optimistich. Das gegnerische Läuferpaar mit Bauern an beiden Flügeln sicherte dem Gegner einen lang dauernden Vorteil. Und er nutzte diesen zusammen mit Olivers Zeitnot zuerst zur Bildung einen starken Freibauern und später gewann er noch einen Bauern. Die Stellung war nicht mehr haltbar und Oliver mußte aufgeben, 2,5:4,5.

Die letzte Partie des Tages spielte ich. Aus der Eröffnung kam ich mit einem Vorteil heraus, die gegnerischen Figuren hatten kein Zusammenspiel. Ich war von der Stellung so überzeugt, daß ich den Gegner schnell K.O. setzen wollte, doch zog ich zu schnell und übersah die taktische Abwehr des Gegners. Dabei mußte ich meine 2 Läufer für den gegnerischen Turm geben. Seine Bauernstruktur war aber glücklicherweise nicht optimal, sodaß ich 2 Bauern gewinnen konnte. Die Stellung war Remis, aber der Gegner übersah am Ende eine taktische Abwicklung, die zu meinem glücklichen Sieg führte. Endstand 3,5:4,5.

Erster verlorener Kampf der Saison. Wir müssen aber sportlich unsere Niederlage anerkennen. Unsere Siege von Erich und mir, waren von den Gegnern geschenkt. Andreas hat eine gute Partie gemacht, konnte vielleicht gewinnen, aber es war schwer. Christian war glaube ich auch mit dem Unentschieden mehr als zufrieden. Günther hat sicher gespielt. Oliver spielte auch OK, am Ende hat sich leider die gegnerische Stärke durchgesetzt. Mujo war eine miserable Leistung, so wird man gleich schnell bestraft. Für Nikolaj ist es sehr schade. Aber das war eben heute kein guter Tag für uns.
Da haben sich viele negativen Aspekte getroffen. Zuerst hat unser Kapitän kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. Erich kam zum Treffpunkt fast 10 zu Minuten zu spät, wegen einer Strassenkontrolle. Wir sind dann gleich losgefahren und haben nicht bemerkt, daß Benedikt mitfährt. Als er dann von Burglengenfeld aus die zweite Mannschafft mit Nikolajs Handy angerufen hat, hat er keinen erreicht. Der Rückruf kostete uns aber Nikolajs Partie.
Ja, aber so spielt das Schicksal manchmal. Ich hoffe, wir haben uns nun die Portion Unglück für diese Saison abgeholt und werden die nächste Runde wieder um 2 Punkte kämpfen.


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 2. Runde gegen SC Furth i. W. (H)           *
* Datum:    11.11.2018  9:00                  *
* Ort:      RT-Halle                          *
* Endstand: 5.5 : 2.5                         *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11NovakPavel23432TochorJiri204410
22GaydarPaul21234GlaserMax1882½½
33LießMarcus19565MauererFerdinand1896½½
44Abu-RishaOliver18446RaedlingerStefan182410
55SimonGünther18587RiedlMaximilian180801
67BassermannAndreas18308MuehlbauerPeter179910
78OsokinNikolaj17729StafflerFranz173310
810ZollErich175110RohrmüllerHelmut1829½½
Schnitt:1934Schnitt:18515.52.5

2. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Beim ersten Heimspiel der neuen Saison hatten wir in der Schwemm die Mannschaft aus Furth im Wald zu Gast. Ihre Aufstellung war vorne nicht komplett, da sich der Spieltermin mit der tschechischen Liga überschnitten hat.
Der Kampf hat für uns gut angefangen und wir haben in der ersten Stunde vielversprechende Stellungen aus der Eröffnung geholt. Speziell Andreas am sechsten Brett mit Weiß wandte gegen die sizilianische Verteidigung die scharfe Sozin/Fischer-Variante an. Nach den ruhigen Eröffnungszügen hat er dann zum Angriff geblasen und den Bauernsturm g4 gestartet. Es war eine zweischneidige Entscheidung, aber der Gegner war sichtlich überrascht und verbrachte lange Zeit, um die richtigen Züge zu finden.

Als erster remisierte in der zweiten Spielstunde Paul. Er hat seinen typischen Aufbau im Katalanen aufs Brett gebracht, sein Gegner reagierte mit Gegenfianchetto auf b7. Es wurden Springer auf e4 getauscht, später auch das Läuferpaar. Pauls' Bauernstruktur am Damenflügel wurde geschwächt, als er versuchte etwas mehr zu bekommen.
Der Gegner reagierte aber korrekt, tauschte die Damen ab und es entstand ein Endspiel mit 2T+S auf beiden Seiten. Paul konnte seine Bauernschwäche auflösen, danach verflachte das Spiel und man einigte sich auf Remis. 0,5:0,5.

Erich am letzten Brett mit Weiß hat passend in der gegnerischen Eröffnung auf 1.e4 b6 reagiert. Er entwickelte seine Figuren gesund und als er später das Zentrum schloß, genoß er mehr Raum. Vielleicht konnte er mehr erreichen, aber an einem Punkt konnte der Gegner ein paar Figuren abtauschen und sich somit Luft verschaffen und die Initiative übernehmen.
Später wurde auch der Königsflügel geschlossen. Erich hatte alle offenen Felder in seinem Lager unter Kontrolle. Die Damen wurden getauscht und Schwarz hoffte auf Gegenspiel in dem entstandenen Endspiel. Seine Entscheidung die Bauern am Damenflügel zu fixieren war nicht optimal und die Möglichkeit eine zweite Schwäche in Erichs Lager zu bilden verschwand somit. Als keine Seite mehr Fortschritt erreichen konnte, wurde das Unentschieden vereinbart. 1:1.

Danach brachte uns Andreas in Führung. Der Gegner hatte die Gefahr vor seinem König unterschätzt, auch sein Gegenspiel am Damenflügel war viel zu langsam. Damit verlor er 3 wichtige Tempi, was Andreas schön ausnutzte und das Bauernschild vor dem gegnerischen König knackte. Die schwarzen Figuren hatten auch in der Defensive kein Zusammenspiel, sodaß Andreas ein schönes Mattnetz stricken konnte. Vor großen Materialverlusten mußte der Gegner in einer Miniatur aufgeben 2:1.

Bei diesem Stand und weil wir auf den anderen Brettern keineswegs schlechter standen, gab Marcus seine Partie auch Remis. Er hatte am dritten Brett mit Schwarz die leichtsinnige Eröffnung des Gegners schön strategisch ausgenutzt und verpasste der gegnerischen Bauernstruktur einen Doppelbauern vor seinem König. Später hat er den Bauern auch abkassiert und stand besser, wie die Analyse zeigte. Er war sich während der Partie aber doch nicht sicher, wie groß das mögliche Gegenspiel des Gegners auf der offenen g-Linie war und akzeptierte deshalb das Remis. 2,5:1,5.

Diese Entscheidung war korrekt, da kurz danach Nikolaj siegte. Er hatte am siebten Brett mit Schwarz gegen die hochmoderne Italienische Partie typischerweise am Königsflügel angegriffen. Er konnte dabei die Bauernstruktur vor dem gegnerischen König schwächen. Später nutzte er dies, gewann einen Bauern, tauschte Figuren ab, bis er D+S gegen D+L erreichte. Seine Figuren kooperierten besser beim Königsanriff. Der Gegner hat sich bei der Verteidigung in schon schlechterer Stellung verloren und übersah die Springergabel auf Dame und König. 3,5:1,5.

Im Verlauf der dritten Stunde verlor Günther unglücklich. Am fünften Brett mit Schwarz kam es von einer Art London-System zu einer französischer Struktur. Die Zentralbauern wurden verzahnt, beide Seiten rochierten auf ungleiche Flügel. Günther attackierte das gegnerische Zentrum mit dem typischen Hebel f6, der Gegner revanchierte sich mit einer Aktion am Damenflügel gegen Günthers König.
Das Spiel wurde verschärft, Günther opferte teilweise bis zu 2 Bauern für die Initiative im Zentrum und brachte seinen starken Bauern bis auf d3. Dieser grenzte den weißen Läufer d1 stark ein und es schien, daß Günther gute Kompensation hat. Doch der Gegner hat in dieser Stellung die richtige Fortsetzung gefunden. In der kommenden Zeitnot überzog Günther leider die Stellung, als er eine Figur und damit die Partie einstellte. 3,5:2,5.

Ich konnte mit Schwarz die lauwarme Entwicklung des Gegners ausnutzen. Er war sichtlich nicht auf aktives Spiel eingestellt, somit konnte ich das Läuferpaar gewinnen und die Initiative übernehmen. Der Gegner verpasste den Moment die Stellung noch ausgeglichen zu halten und kam Schritt für Schritt in eine passive Lage. Seine Figuren hatten kein Zusammenspiel und wurden am Brett verstreut. Als ich das Zentrum öffnete, opferte ich noch einen Bauern und drang in die weiße Stellung ein. Der Gegner hat schließlich das Mattnetz übersehen. 4,5:2,5.

Als letzter spielte noch Oliver. Er hatte es mit Weiß mit der slawischen Variante des Damengambits zu tun. Er spielte gut, brachte seinen Springer auf den schönen Vorposten e5 und genoß mehr Freiheit. Vielleicht hat ihn der Verlauf so überzeugt, daß er bei der ersten Möglichkeit den Bauernansturm auf den gegnerischen König startete. Dabei hat er aber vergessen, das Zentrum zu schließen. Das nutzte schnell der Gegner, machte die d-Linie auf und zwang Oliver in die Defensive.
Von Olivers Angriff am Königsflügel ist leider nichts geblieben. Die Stellung hing nur an einem Haar, der Gegner konnte aber den direkten Weg nicht finden. Er opferte zuerst die Quali, doch Oliver gab sie zurück, tauschte die Damen ab und überführte die Partie ins Endspiel. Dieses war eigentlich remislich, doch der Gegner überzog es und unterschätzte seine Königsstellung. Vor dem entscheidenden Materialverlust mußte er die Partie aufgeben. Endstand 5,5:2,5.

Ein guter Mannschaftskampf und verdienter Sieg. Tolle Leistung von Andreas und Nikolaj. Ich war mit meiner Partie am Ende auch zufrieden. Glücklicher Sieg für Oliver, damit hat sich bei ihm die erste Runde kompensiert. Sichere Leistung bei Paul, Marcus und Erich. Als Einziger kann Günther unzufrieden sein, aber nur mit dem Ergebnis und nicht mit seiner Spielweise. Mit unserer jetziger Form können wir ruhig auf die nächsten schwierigen Kämpfe warten. Zuerst spielen wir in 2 Wochen in Burglengenfeld.


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* I. Mannschaft - Oberpfalzliga               *
* 1. Runde gegen SK Weiden (A)                *
* Datum:    21.10.2018  9:00                  *
* Ort:      Schützenhaus Dotscheria           *
* Endstand: 5.5 : 2.5                         *
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#M#NameVNameDWZM#NameVNameDWZErgeb.
11DvornicMladen23141NovakPavel2343½½
22HlavacRudolf19294Abu-RishaOliver1844½½
35MorozGrigorij19075SimonGünther1858½½
46NöcklerAlexander17917BassermannAndreas183001
57SannerChristoph18698OsokinNikolaj177201
68SchlafferJosef17909BergthallerChristian195101
711FischerErnst183910ZollErich1751½½
816KaltschmidtAndreas161711PalamarMujo1735½½
Schnitt:1882Schnitt:18852.55.5

Nach dem nicht unbedingt erwarteten Sieg in Weiden

Nach dem Match in Weiden 1 Nach dem Match in Weiden 2

1. Runde - Pavels Bericht mit Partienfolge:
Den ersten Mannschaftskampf der neuen Saison haben wir in Weiden bestritten. Die Anfahrt war unproblematisch und so sind wir 10 vor 9 beim Schützenhaus angetroffen.
Weiden war an den hinteren Brettern geschwächt, so daß sich unsere Chancen vor Spielbeginn erhöht haben. Der Spielverlauf hat dies dann auch bestätigt. In der ersten Stunde wurden die Partien von unserer Seite gesund aufgelegt. Für mich neuartige Stellungen in der Eröffnung wurden bei Günther am dritten Brett und Andreas am vierten Brett erreicht. Günthers Gegner wählte die Pirc Verteidigung, worauf Günther gleich den Bauernansturm am Königsflügel startete. Er hat damit nicht nur mich, sondern auch seinen Gegner überrascht, der lange Zeit brauchte, um die richtige Zugfolge zu finden. Er war sichtlich mit seiner passiven Position nicht zufrieden.
Noch aggressiver war es bei Andreas. Er hat mit Schwarz gegen Englisch-Spezialist, A. Nöckler eine sehr frühe taktische Abwicklung am Brett gezeigt. Wir haben unsere Jacken noch nicht richtig ausgezogen und da opferte er schon Lxf2+. Er zerstörte damit die weiße Rochadestellung, dafür gab er das Läuferpaar und Weiß besaß das Zentrum. Nichtsdestotrotz mir gefielen Andreas' dynamische Möglicheiten besser. Unglaublich, in einer Runde gleich zwei Neuerungen in der Eröffnung, die die gegnerischen Variante richtig in Frage stellen.

In der zweiten Stunde haben sich unsere Chancen weiter verbessert. Christian mit Schwarz spielte ebenfalls gegen einen Englisch-Aufbau. Er konnte das Zentrum erobern und übernahm die Initiative, als er mit seinem f-Bauern noch mehr Raum gewann zwang er die gegnerischen Figuren auf die zweite Reihe. Speziell der Englische Lg2 musste sich hinter der Bauernkette e2, f3 und g4 beugen und war die für den Rest der Partie nur ein trauriger Zeuge des Geschehens.
Nikolaj mit Weiß hat die Damen abgetauscht und genoß einen gedeckten Freibauer c5. Dafür hatte der Gegner die b-Linie gehabt, aber konnte diese nicht sinnvoll ausnutzen, weil seinen Figuren das Zusammenspiel fehlte. Erich als Weßer spielte gegen Franzözisch. Der Gegner hat untypisch die Stellung am Damenflügel blockiert. Dafür versuchte er im Zentrum und auf der halboffenen f-Linie ein Gegenspiel zu bekommen. Erich stand etwa passiver, aber schien die Stellung unter Kontrolle zu haben.
Mujo am letzten Brett mit Schwarz war ein geschloßener Manövrierkampf. Es wurden einige Figuren getauscht und beide Seiten versuchten den richtigen Vorposten im Zentrum für ihre Springer zu erobern. Oliver mit Schwarz spielte Sizilianisch, der Gegner nahm auf d4 mit der Dame und baute die Maroczy Bauernstruktur auf. Oliver reagierte gut, entwickelte sich im Drachensinne und versuchte taktische Verwicklungen zu erlangen.
Ich selbst habe gegen Sizilianisch gespielt, der Gegner machte sehr früh das Zentrum zu. Es enstand ein Loch auf d5, worauf ich dann meine Figuren anvisierte. Mein Plan war aber nicht gut genug, um mehr zu erreichen und der Gegner glich problemlos aus. Am Ende der zweiten Spielstunde endete die Partie mit Remis. Ich hatte mit meiner Spielweise nichts bekommen und dazu die schlechtere Zeit gehabt. Deshalb, nachdem alle Leichtfiguren und die Damen abgetauscht waren, bot ich das Remis an, was auch in etwa gleicher Stellung akzeptiert wurde. 0,5:0,5

In der dritten Stunde brachte uns Nikolaj in Führung. Sein Freibauer war der Trumpf und als das Zentrum im Endspiel geöffnet wurde, unterstützte ihn auch Nikolajs Läuferpaar. Er schob den Bauer weiter, stellte den gegnerischen Turm passiv und nutzte später eine kleine Taktik zum Materialgewinn. 1,5:0,5

Danach hat sich Erich gerettet. Im Spielverlauf opferte er eine Quali für Springer+Bauer und er konnte die Stellung geschlossen halten, sodaß die gegnerischen Türme in Erichs Position nicht eindringen konnten. Es wurde manövriert und später gab der Gegner die Quali zurück. Das entstandene Turmendspiel war ausgeglichen, Erich behandelte dieses aber zu leichtfertig und verlor einen Bauer. Zu unserem Glück hatte der Gegner aber offensichtlich nach dem Partieverlauf keine Gewinnziele, sodaß er das Spiel vereinfachte bis eine Remisstellung entstand. 2:1

In der vierten Stunde wurde dann der Kampf für uns entschieden. Zuerst remisierte Mujo. Er konnte seinem Gegner taktisch einen Bauern abnehmen und stand auf Gewinn. Als er einen gefährlichen Freibauer bekam, mußte der Gegner für diesen seinen Springer geben. Es kam zu der Konstellation drei gegen drei am Königsflügel, mit Mehrspringer für Mujo, wobei sein König weit weg am Damenflügel war. Der Siegesweg war eigentlich ganz einfach, aber Mujo unterschätzte die gegnerischen Möglichkeiten und konnte nicht verhindern, daß alle Bauern abgetauscht wurden. Schade. 2,5:1,5

Kurz danach einigte sich auch Günther auf Remis. Die Stellung nach der Eröffnung wurde geschlossen, die Bauern im Zentrum verzahnt. Schwarz rochierte lang, Günther ließ seinen König sicher im Zentrum hinter der Bauernkette. Es wurde kein sichtlicher Plan von beiden Seiten gefunden, sodaß nach einigen Manövrierzügen das Remis eine logische Folge war. 3:2

Danach gewann Christian, der die ganze Partie drückte. Der Gegner versuchte sich durch ein Qualiopfer zu befreien, mußte aber noch seine Bauern am Damenflügel abgeben, wo dann Christians Bauern die freie Bahn hatten. In hoffnugsloser Stellung überschritt der Gegner die Zeit. 4:2

Oliver machte eine gute Partie, er überspielte den Gegner und gewann einen Bauer. Sein Springer mußte sich aber dabei am gegnerischen Damenflügel verstecken und es gab noch keinen direkten Weg, um eine weitere Schwäche zu bilden. Kurz vor seiner Zeitnot wollte Oliver den 40ten Zug erreichen und wiederholte leider dabei unabsichtlich dreimal die Stellung, was der Gegner reklamierte. Auch Schade, aber immerhin war der Mannschaftssieg so definitiv gesichert. 4,5:2,5

Als Letzter gewann noch Andreas. Seine aggressive Spielweise wurde belohnt. Von Anfang an mußte sich der Gegner um seinen König kümmern, doch fand er die richtige Fortsetzung und versuchte die Kraft seines Läuferpaars zu nutzen. Andreas reagierte korrekt, opferte einen Bauern für Initiative und drang in die gegnerische Stellung ein. Die Verwicklung war aber zweischneidig, Andreas hat nicht die stärkste Variante gesehen und verlor eine Figur. Da aber beide Seiten in der Zeitnot waren, war die Partie nicht entschieden. Der Gegner verlor mehr Zeit, um seine Figuren neu zu gruppieren und übersah ein taktisches Motiv, wo er am Ende einen Zug vor Matt aufgeben musste. Andreas hatte hier Glück, aber für mich keine große Überraschung nach dem Partieverlauf. 5,5:2,5

Fazit: Ein gelungener Auftakt der Saison und eine kompakte Mannschaftsleistung. Wir waren nur bei Erich schlechter, dafür hat Mujo den halben Punkt verschenkt. Tolle Leistung von den Siegern, Nikolaj, Christian und Andreas. Alle haben ein gewißes Risiko in den Partien angenommen und wurden dafür belohnt. Sichere Partie bei Günther, mir und Mujo, der selber weiß, wo er nächstes Mal konzentrierter spielen soll. Erichs typische Leistung. Gutes Spiel schließlich auch bei Oliver, der bei der Partie viel gelernt hat. Wir können nun motiviert auf das erste Heimspiel in drei Wochen blicken.